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Das Problem mit den Blutspenden und die verbundene Angst vor einer HIV-Infektion

Seit kurzem wird darüber diskutiert, dass das Blutspendeverbot für in Deutschland lebende homosexuelle Männer aufgehoben werden soll.
Darauf drängt die Bundesärztekammer, vor allem mit der Unterstützung der Grünen, aber auch der CDU und SPD aus Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

Seit kurzem wird darüber diskutiert, dass das Blutspendeverbot für in Deutschland lebende homosexuelle Männer aufgehoben werden soll.
Darauf drängt die Bundesärztekammer, vor allem mit der Unterstützung der Grünen, aber auch der CDU und SPD aus Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

Anlass für die Debatte ist der steigende Rückgang der Blutspender und der von dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) registrierte Rückgang der Blutreserven.
Unter Betrachtung der Statistik, dass 80 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal in ihrem Leben eine Blutspende benötigen, ist der Mangel an Blutkonserven nicht zu beschönigen, sondern sehr bedenklich.

Homosexuelle sind bislang komplett vom Blutspendedienst ausgeschlossen, da das Risiko, sich durch einen homosexuellen Mann mit dem HI-Virus anzustecken um ein vielfaches höher ist, als durch einen Heterosexuellen, denn Dreiviertel der in Deutschland lebenden HIV-Infizierten, sind Homosexuell. Ihr Sexualverhalten wird als riskant beurteilt, da sie häufiger ihre Geschlechtspartner wechseln und Verhütung oft keine Rolle spielt.
Das daraufhin verordnete Verbot stößt seit Jahren auf Kritik, da es viele als Diskriminierung empfinden, während andere sich hingegen so gegen eine HIV-Infektion geschützt sehen.
Bevor eine Person Blut spenden darf, muss sie einen Fragebogen ausfüllen, der wahrheitsgetreu ausgefüllt werden muss, da man sich ansonsten strafbar macht. Homosexuelle Männer scheitern an folgender Frage : Gehören Sie selbst zu einer infektionsgefährdeten Risikogruppe ( heterosexuelle Personen mit Risikoverhalten, z.B. mit wechselnden Intimpartnern; Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben; männliche und weibliche Prostituierte) ?
Ein weiteres Argument für den Ausschluss ist die Problematik, dass auch mit Tests, die auf dem heutigen Standard sind, frische Infektionen nicht sofort sicher festzustellen sind, sondern erst nach acht bis zwölf Wochen, da sich die Antikörper die sich im Körper auf Grund des eingedrungen Virus bilden, erst nach dieser Zeit diagnostizieren lassen.

Ein Vorbild für eine neue Verordnung könnten Neuseeland, Australien, aber auch Südafrika sein. In diesen Ländern dürfen homosexuelle Männer eine Blutspende abgeben, solange sie nachweislich jahrelang enthaltsam gelebt haben.
Die Aussage, dass man nicht drumherum kommt, eine sachlich begründete und gerechtfertigte Ungleichbehandlung einzelner Spendewilliger (bei homo- und bisexuellen Männern) vorzunehmen, von Friedrich - Ernst Düppe, Pressesprecher beim DRK-Blutspendedienst West, beruht sich auf folgende Daten und Fakten.

Laut des Robert Koch-Instituts wurden Ende des Jahres 2012 circa 78.000 Menschen, die in Deutschland leben, registriert, die HIV/Aids haben.
63.000 von diesen Menschen, sind Männer. 51.000 von diesen Männern steckten sich durch Geschlechtsverkehr mit anderen Männern an.
Die Zahl der Personen, die sich folglich über heterosexuellen Kontakt infizierten, liegt somit im Vergleich bei „geringen“ 17.000.
9.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus in Folge von Drogengebrauch.
2012 gab es 3400 Neuinfektionen, 3000 Männer, 400 Frauen – davon 2500 Homosexuelle.
68 % der Neuinfektionen werden also bei Homosexuellen registriert.

Dennoch ist natürlich nicht jeder Homosexuelle HIV positiv.

Verbesserte Tests, die eine Infektion schneller feststellen oder ausschließen können, wären demnach hilfreich, damit sich Homosexuelle Männer nicht mehr diskriminiert fühlen müssen, da sie nicht mehr, auch trotz guter gesundheitlichen Umständen, vom Blutspenden ausgeschlossen werden müssten.  Zusätzlich gäbe es mehr potentielle Blutspender.