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Herzinsuffizienz – Verbesserte Therapie

Ein Forschungsteam unter Führung des Leipziger Kardiologen Professor Gerhard Hindricks konnte nun anhand von Studienergebnissen zeigen, dass Telemedizin sowohl die Lebensqualität, als auch die Lebenserwartung von Herzinsuffizienz-Patienten steigern kann.

Ein Forschungsteam unter Führung des Leipziger Kardiologen Professor Gerhard Hindricks konnte nun anhand von Studienergebnissen zeigen, dass Telemedizin sowohl die Lebensqualität, als auch die Lebenserwartung von Herzinsuffizienz-Patienten steigern kann.

Die Herzinsuffizienz, die unter anderem durch einen Herzinfarkt oder eine andere koronare Krankheit verursacht werden kann, ist verantwortlich für die meisten Krankenhaus-Einweisungen in Deutschland und beschreibt die Unfähigkeit des Herzens, das vom Körper, benötigte Blut in den Kreislauf zu pumpen, um die Organe und Gewebe ausreichend mit Blut zu versorgen.
Jeder fünfte Deutsche ab dem 80. Lebensjahr leidet an dieser Herzmuskelschwäche, die bei 50% der Patienten nach durchschnittlich fünf Jahren zum Tod führt. Experten vermuten, dass sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren deutlich erhöhen wird, da die Lebenserwartung weltweit stetig steigt.

Der Leipziger Kardiologe Professor Gerhard Hindricks von dem Herzzentrum der Universität Leipzig, beschäftigte sich mit seinem Team mit der Thematik der systolischen Herzinsuffizienz, bei jener der Herzmuskel seine Kontraktionskraft verliert, woraufhin der Ventrikel nicht mehr vollständig geleert werden kann.
Um Einblick über die Effizienz von Telemedizin diesbezüglich zu gewinnen und die Auswirkung der Überwachung auf das Fortschreiten der Krankheit zu analysieren, untersuchten die Kardiologen in ihrer IN-TIME-Studie 716 Patienten, die an einer systolischen Herzinsuffizienz leiden und Träger eines Implantats sind. Diese Implantate werden in Defibrillator (ICD) und kardiale Resynchronisations-Geräte (CRT) unterschieden. Sie sind nicht nur in der Lage, die fehlerhafte Funktion des Herzens zu verbessern und lebensbedrohliche Arrhythmien zu beheben, sondern überwachen den Zustand des Herzens und des Gerätes kontinuierlich und senden bei Störungen oder sonstigen Auffälligkeiten Informationen an die jeweiligen klinischen Einrichtungen, um Beschwerden rechtzeitig beheben zu können. Dies erfolgte bei der Telemonitoring-Gruppe, ohne jegliches Zutun der Patienten, von denen 58 % Träger eines CRTs und 42% Träger eines ICD waren. Die Daten der Telemonitoring-Gruppe, die 50% der Probanden ausmachte, konnten durch die Kardiologen eingesehen und bewertet werden, während die anderen Patienten nach der herkömmlichen Therapie behandelt wurden.
Zu den Faktoren der klinischen Verschlechterung zählten die Mediziner neben ungeplanten Klinikaufenthalten wegen dekompensierter Herzinsuffizienz, bei der es zu pathologischen Wasseransammlungen und Luftnot kommt, und einem NYHA-Stadium ab Stufe II, den Tod, unabhängig der Ursache.
Die Auswertung der Daten konnte ermitteln, dass die Verschlechterung des allgemeinen Zustandes bei Telemonitoring-Gruppe nach einem Jahr der Beobachtungszeit signifikant niedriger war, als bei der Gruppe, die die konventionelle Therapie bekam ( 18,9% zu 27,5%). Ebenso vorteilhaft waren die Ergebnisse hinsichtlich der Sterblichkeitsrate, die bei der Telemonitoring-Gruppe bei 3,4% lag, während sie bei der Standarttherapie-Gruppe bei 8,7% festgelegt werden konnte.

Welche Schlüsselreize für das Auslösen der hilfreichen Therapien verantwortlich waren, muss zwar noch analysiert werden, dennoch ist eindeutig, dass die Anzahl der Todesfälle dank der Telemonitoring gemindert werden konnte und bei den Patienten allgemein eine verbesserte Lebensqualität zu verzeichnen war.

Vorgestellt wurden die Studienresultate auf dem European Society of Cardiology Congress 2013 in Amsterdam.