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Krebsmedikament dient nun Multiple Sklerose-Patienten

Das Medikamentenspektrum zur Behandlung von Multiple Sklerose wird nun durch ein Medikament, das bislang in der Krebstherapie eingesetzt wurde, erweitert.

2,5 Millionen Menschen leiden schätzungsweise weltweit an Multiple Sklerose. Die Krankheit, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Abläufe und Beschwerden auch mit dem Namen „Krankheit mit 1000 Gesichtern“ betitelt wird, ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, an der allein in Deutschland rund 130.000 Menschen leiden, wobei die wirkliche Anzahl wahrscheinlich deutlich höher ist. 2.500 Neuerkrankungen werden bundesweit jedes Jahr registriert - Frauen erkranken in der Regel doppelt so häufig, wie Männer. Obwohl die Krankheit häufig gutartig verläuft, erleiden auch knapp 5% der Patienten schwerwiegende Behinderung nach wenigen Jahren und da die Ursachen weitgehend ungeklärt sind und nur bekannt ist, dass sowohl das Immun- als auch das Abwehrsystem eine bedeutende Rolle spielen, wird seit einigen Jahren diesbezüglich und hinsichtlich neuer Therapieverfahren geforscht.

Das Medikamentenspektrum zur Behandlung von Multiple Sklerose wird nun durch ein Medikament, das bislang in der Krebstherapie eingesetzt wurde, erweitert.

2,5 Millionen Menschen leiden schätzungsweise weltweit an Multiple Sklerose. Die Krankheit, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Abläufe und Beschwerden auch mit dem Namen „Krankheit mit 1000 Gesichtern“ betitelt wird, ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, an der allein in Deutschland rund 130.000 Menschen leiden, wobei die wirkliche Anzahl wahrscheinlich deutlich höher ist. 2.500 Neuerkrankungen werden bundesweit jedes Jahr registriert - Frauen erkranken in der Regel doppelt so häufig, wie Männer. Obwohl die Krankheit häufig gutartig verläuft, erleiden auch knapp 5% der Patienten schwerwiegende Behinderung nach wenigen Jahren und da die Ursachen weitgehend ungeklärt sind und nur bekannt ist, dass sowohl das Immun- als auch das Abwehrsystem eine bedeutende Rolle spielen, wird seit einigen Jahren diesbezüglich und hinsichtlich neuer Therapieverfahren geforscht.

Auch ohne eine neue Forschung wird das Sortiment der MS-Medikamente nun um ein Arzneimittel bereichert, da das Medikament mit dem Wirkstoff Alemtuzumab namens MabCampath, bereits 2001 von der European Medicines Agency (EMA) für die Therapie von Krebs zugelassen wurde. Im August 2012 wurde es allerdings, trotz Therapieerfolgen, einer geringen Risikorate und hoher Nachfrage vom Hersteller selbst vom Markt genommen, um zu verhindern, dass es von Ärzten für die Behandlung von MS zweckentfremdet wird. Mit der Zeit offenbarte sich nämlich die höchst positive Auswirkung des Arzneimittels auf Multiple Sklerose. Außerdem war das Krebsmedikament deutlich günstiger als die auf dem Markt vorhandenen MS-Medikamente.
Zwei Phase-III-Studien konnten bezüglich der Wirkung auf die Nervenkrankheit zeigen, dass MabCampath sogar die herkömmlichen Medikamente in ihrer Wirkung übertrifft. Denn es konnte nicht nur eine Halbierung der Schubrate erreicht werden und das Fortschreiten der Krankheit verhindern, sondern auch die Entstehung von neuen oder vergrößerten T2-Läsionen um knapp ¼ minimieren.
Vorteilhaft ist des Weiteren, dass die für die Erfolge benötigte Dosis äußert gering ist. So genügt es, 1x im Jahr über einen Zeitraum von fünf Tagen, eine Dosis von 12mg verabreicht zu bekommen. Später verkürzt sich die Behandlungszeit um zwei Tage.
Dennoch muss auch erwähnt werden, dass das ehemalige Krebsmedikament nachhaltig Einfluss auf das Immunsystem nimmt und die Umstellung auf ein anderes Arzneimittel durch den langwierigen Wirkungseffekt kompliziert.

Trotz der guten Studienergebnisse wird das Medikament unter dem neuen Namen Lemtrada die Standarttherapie mit Interferonbeta nicht ersetzen, sondern nur als regelrechtes Reservemedikament dienen, wenn die konventionelle Behandlung versagt oder das Krankheitsbild bereits zu Beginn sehr dramatisch ist.