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Neue Studie zum plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrom)

Es ist oft immer noch ein Rätsel, wieso Säuglinge oder Kleinkinder vollkommen unerwartet im Schlaf versterben. Dieses Phänomen nennt man „den plötzlichen Kindstod“ oder „Sudden Infant Death Syndrom“, kurz SIDS.

Es ist oft immer noch ein Rätsel, wieso Säuglinge oder Kleinkinder vollkommen unerwartet im Schlaf versterben. Dieses Phänomen nennt man „den plötzlichen Kindstod“ oder „Sudden Infant Death Syndrom“, kurz SIDS.

Forscher aus Deutschland, Großbritannien, Neuseeland, Schottland und Irland beschäftigten sich mit dieser Thematik und ob das „Bedsharing“, also das Eltern mit ihrem Baby im selben Bett schlafen, ein Risikofaktor ist, oder nicht. Sie kamen zu neuen Ergebnissen, sowie zu solchen, die bereits erworbene Kenntnisse bestätigten.

Die Studie bezieht sich auf fünf in Europa getätigte Fall-und-Kontrollstudien.
So wurden 4.679 Kontrollfälle und 1.472 Todesfälle genau analysiert und verglichen. Die Daten sind allesamt von Kindern, die nicht älter als ein Jahr waren.
Durch die Forschung erreichten die Wissenschaftler das Ergebnis, dass „Bedsharing“ das Risiko des SIDS um einen beträchtlichen Prozentsatz erhöht.
Denn 323 Babys, das sind 22,2 Prozent der Todesfälle, schliefen als sie starben im Bett der Eltern.
Vor allem aber wenn mehrere Umstände zusammen kommen, erhöht sich das Risiko.
Der Vergleich : Schliefen die Babys im Elternbett und die Eltern nahmen Drogen und/oder Alkohol zu sich und waren Raucher, lag die Sterblichkeitsrate bei 0,23 pro 1000 Geburten.
Schliefen die Kinder ebenfalls im Bett der Eltern, diese waren aber Nichtraucher und führten auch sonst einen gesunden Lebensstil, also ohne Alkohol und Drogen, sank die Rate auf 0,08/1000 Geburten.
Äußere Umstände, wie also der Lebensstil der Eltern, sind ein wichtiges Kriterium für den plötzlichen Tod des Kindes.
Waren die Kinder keine drei Monate alt, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit nochmals auf 5,1, waren sie nur zwei Wochen alt erhöhte sich die Sterbewahrscheinlichkeit sogar um ein 65tes gegenüber gleichaltrigen Säuglingen, die im eigenen Bett bei Nichtraucher-Eltern im Schlafzimmer schliefen.

Um zu verdeutlichen, wie folgenschwer die Verbindung von mehreren Risiko-Faktoren sein kann, wurde ein sehr deutliches Beispiel gewählt – wenn ein Baby mit nur 2,3kg im Bett der Eltern schlief und diese rauchten, Alkohol tranken und das Kind nicht stillten erhöhte sich die Sterbewahrscheinlichkeit auf erschreckende 125 pro 1000 Geburten.

Beachtet man also die äußeren Umstände, in denen das Kind lebt, kann man den Risikosatz deutlich vermindern.
Zu vermeiden ist es demnach zu Rauchen, Alkohol zu konsumieren, und Drogen zu nehmen.
Weiterhin schlecht für die Kleinkinder ist es, wenn die Zimmertemperatur im Schlafzimmer zu hoch ist, optimal ist eine Temperatur zwischen 16 und 18°C.
Es ist zwar positiv, wenn die Kinder im gleichen Raum wie die Eltern schlafen, da die Atmung der Eltern beruhigend wirken kann und sich somit auf die Atmung des Kindes übertragt, jedoch muss es im eigenen Bett schlafen, das nicht weich umpolstert ist, in dem kein Kopfkissen und keine weiche, dicke Unterlage liegt (zB. Lammfell).
Zusätzlich sollte das Kind in einem Schlafsack schlafen anstatt unter einer Decke und solange wie möglich gestillt werden, da die Muttermilch wichtige Nährstoffe liefert, die Infektionen im Körper des Säuglings vorbeugen, verhindern kann. Zudem begünstigt die Rückenlage, dass das SIDS- Risiko gering bleibt.
Durch Befolgung dieser Punkte, ist das Risiko um 88 Prozent zu senken.

Veröffentlicht wurde die detaillierte Studie im „British Medical Journal“.

 

(Der plötzliche Kindstod ist in starken Industrieländern immer noch die häufigste Todesursache von Kleinkindern. Rund 164 Kinder starben auch 2010 noch in Deutschland.)