careerjobs.de

Neuer Test stellt PML-Risiko bei MS-Patienten mit Natalizumab- Behandlung fest

Seit einiger Zeit ist ungeklärt, wieso diverse Patienten die an Multiples Sklerose leiden und mit Natalizumab behandelt werden, häufiger an PML erkranken, als Patienten, die die Natalizumab -Therapie nicht erhalten.

Seit einiger Zeit ist ungeklärt, wieso diverse Patienten die an Multiples Sklerose leiden und mit Natalizumab behandelt werden, häufiger an PML erkranken, als Patienten, die die Natalizumab -Therapie nicht erhalten.

Forscher der Klinik für Allgemeine Neurologie an der Universitätsklinik Münster haben sich dieser Thematik nun angenommen und konnten durch einen neuen Test einen möglichen Grund feststellen.
Natalizumab, ein Antikörper, ist momentan das effektivste Medikament bei schweren Verlaufsformen von Multiple Sklerose. Es sorgt für das Passieren der Blut-Hirnschranke von Immunzellen, die die Myelinscheiden bekämpfen. Das Arzneimittel birgt allerdings auch einen Nachteil, nämlich die Nebenwirkung, dass es das Gehirn anfällig für bösartige Infektionen mit dem JC-Virus wird.
Daher werden die Patienten regelmäßig untersucht, um das Risiko an der lebensgefährlichen progressiven multifokalen Leukenzephalopathie feststellen zu können. Bei den Betroffenen, die Natalizumab einnehmen und Antikörper gegen das Virus besitzen oder mit Immunsuppressiva vorbehandelt wurden, wird die Behandlung mit dem Medikament eingeschränkt oder gestoppt.
Das Risiko kann sich bei einer langen Behandlungszeit erhöhen.
Daher raten die Mediziner zu einer Untersuchung der T-Helfer-Zellen, um weitere individuelle Daten über das Risiko jener Patienten bezüglich PML zu erhalten.
Die Untersuchung von 224 MS-Patienten konnte zeigen, dass das Risiko an PML zu erkranken umso höher ist, je größer der Mangel des Adhäsionsmoleküls L- Selektin ist, jenes auf der Oberfläche von CD4-Zellen sitzt und beeinflusst, wie das Immunsystem auf Krankheitserreger reagiert.
Sind die Abwehrzellen also geschwächt, steigt das Risiko für PML.

Die detaillierte Studie wurde in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.